Anfrage an den Präsidenten des Landesumweltamtes (LfU) Brandenburg (01.04.2019)
Der Präsident des LfU war auf der letzten Mitgliederversammlung des Aktionsbündnisses "Klare Spree". Dort stellten wir ihm die Fragen zur Einschätzung der Situation der Spree in Spremberg. Er bat um Verständnis, dass er nicht sofort antworten konnte und bat uns die Fragen zuzusenden.
Fazit: Eine Schlammberäumung im Spremberger Raum ist nicht vorgesehen.
Die Fragen und Antworten lesen sie hier:
19. AG Bergbaubedingte Einträge beim LBGR (15.04.2019)
Die Sitzung beschäftigte sich mit dem Stand der Umsetzung der Barrierekonzepte Nord+Süd.
Situation: Es gibt kaum Erfahrungen bei der Herauslösung von Eisenhydroxid, welches im Grundwasser gebunden ist. Im Wesentlichen konzentriert man sich auf die Schaffung von Brunnenriegeln, dessen belastetes Wasser in modularen Filteranlagen aufbereitet, das Eisen getrennt und getrocknet wird. Weiterhin gab es immer wieder Verzögerungen im Bauablauf, als auch der Konzipierung der technologischen Lösungen. Insbesondere weichen teilweise die tatsächlich geförderten Eisenhydroxidmengen erheblich von den angenommenen Werten ab. So dass die Transporttechnologie als auch der Anlagenumfang erweitert werden musste und die Inbetriebnahmetermine in Verzögerung geraten.
Die vom ABKS geforderte Dichtwand vor der Kleinen und Hauptspree, wurde in die Überlegungen des Barrierekonzeptes-Südraum aufgenommen. Hierzu wurde eine Projektstudie ausgelöst, dessen Ergebnis noch aussteht. Für die Deponierung des Eisens werden ebenfalls noch Varianten untersucht.
Aktuell: Zum momentanen Stand der Eisenhydroxidbelastung (ca. 6 t/d >> 400 mg/L Eisen) hat die LMBV informiert, dass es in den letzten Jahren gelungen ist eine Reduzierung der Lasten um 10% am Pegel Spreewitz zu erreichen. Weitere ca. 35% werden in der Vorsperre gehalten und beseitigt. So dass immer noch mind. 55% in die Talsperre Spremberg fließen und dort leider auf Dauer verbleiben werden. Am Pegel Bräsinchen werden EHS-Werte um 1,5 mg/L Eisen gemessen. D.h. erst ab dort kann man von einer klaren Spree reden.
Die Anlage in Burgneudorf befindet sich immer noch im Testbetrieb und hat nur 90% Abscheidung, so dass im Auslauf ca. 21mg/L Eisen in die Kleine Spree zurückfließen. Es soll ein Sandfilter nachgeschaltet werden.
Eine Dichtwand entlang der Hauptspree und Kleinen Spree wird bisher nicht favorisiert.
Das Aktionsbündnis Klare Spree fordert: wenn 1,8 mg/L Eisen ab Spreewitz nicht erreicht wird, dann muss eine Dichtwand gebaut werden!
Beiratssitzung des ABKS bei der LEAG (19.06.2019)
Im Mittelpunkt stand der Wasserhaushalt der Spree. In den letzten 20 Jahren ist es zu keiner Grundwasserneubildung gekommen. Die Niederschläge haben die Defizite nicht kompensieren können. Derzeitig fließt die Spree in Spremberg mit 7,5 qm/s, davon werden 5,2 qm/s Sümpfungswasser aus den laufenden Tagebauen eingespeist. Bereits jetzt sollte man sich Gedanken über die Situation machen, die mit dem Kohleausstieg in 2038 einhergeht. Angeregt wurde, dass die Landesregierung in die Betrachtungen des Wasserhaushaltes auch die Verdunstungsverluste der Seen einbindet. Dazu gibt es derzeitig keine Aussagen.
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