Naturpark Slamener Kuthen

Wir schützen und renaturieren die Slamener Kuthen.

Spremberg besitzt seit dem 26.4.2014 den kleinen Naturpark "Slamener Kuthen".  Die Slamener-Kuthen sind ein Teil des Landschaftsschutzgebietes Slamer- Heide. Unmittelbar an der Stadtgrenze zwischen Spremberg und des Ortsteiles Zerre der sächsischen Gemeinde Spreetal hat sich ein Stück natürliche Spreeaue erhalten. Der Flurname Kuthen steht in der sorbischen Sprache für eine von trockenen Flusssandinseln durchzogene feuchte Niederung der Spreeaue. Seit Jahrzehnten galten die Slamener- Kuthen als besonders schützenswertes Gebiet, als Kleinod der heimischen Flora und Fauna. Die Fläche zwischen Spreeradweg und dem Wanderweg Ortsteil Unterslamen bis zur Grenze mit Sachsen, hat die Stadt Spremberg dem NABU Regionalverband Spremberg e.V. zur Betreuung und Entwicklung übergeben. Das Waldgebiet wurde der forstwirtschaftlichen Nutzung entnommen.

 

Die Natur soll mit fachkundiger Unterstützung sich selbst entwickeln. Dieses Kleinod unserer vom Bergbau gebeutelten Naturlandschaft nennen wir den „Kuthen- Urwald“. In sich ist dieses Gebiet noch ein intaktes Relikt einer sumpfigen Niederung der einstigen Spreeaue. Zahlreiche, der auf der „Roten Liste“ stehenden Arten der Flora und Fauna, sind noch anzutreffen. Sie haben sich trotz der ständigen, bis 1990 hohen Luft- Emissionen aus den wenige Kilometer entfernt liegenden Industriestandorte Trattendorf- Schwarze Pumpe, erhalten.

Der Hauptbestandteil des Kuthen-Urwaldes bildet ein Laubmischwaldstruktur-feuchter Standort, bestehend aus Espen, Stieleichen, vereinzelt Bergulmen, Rotbuchen, Eschen, Ebereschen und Rosskastanien. Im Kernbereich finden wir einen Erlenbruchwald mit Schwarzerlen und Grauerlen. Besonders wertvoll sind die vorhandenen Strukturen verschiedener Bodendecker. Die Vielfalt der Farne sind dabei besonders zu beachten.

 

Die Artenvielfalt der Vögel und Schmetterlinge ist beachtlich. Der Reh- und Schwarzwildbestand lockt das Spremberger Wolfsrudel in den Kuthen- Urwald. Bis 2006 erfolgte eine ständige Reduzierung des Feuchtgebietes durch den zu schnellen Abfluss des Wassers aus den Hängen der die Kuthen begrenzenden Hänge der Endmoräne der Slamer- Heide. Das Spülwasser aus dem Wasserwerk Spremberg wurde bis 2007 ungereinigt in die Spree abgeleitet. Der Spremberg Wasser- und Abwasserzweckverband betreibt seit diesen Zeitpunkt eine Spülwasserreinigungsanlage und investierte in einen Mäandergraben zur Spülwasserversickerung. Das Spülwasser aus dem Wasserwerk Spremberg, 400 bis 800 Kubikmeter am Tag, wird über diesen Graben im Kuthen-Urwald versickert, der obere Grundwasserspiegel wieder angehoben und das Feuchtgebiet in seiner Ausdehnung vergrößert.

 

Der NABU Spremberg  übernahm die gezielte Steuerung der Versickerung und legte Stauhaltungen zur Reduzierung des Abflusses des Wassers aus derSlamer- Heide an. In den Jahren 2007 und 2008 konnten im Feuchtgebiet zwei Kleingewässer angelegt werden. Der Wasserhaushalt gestattet es, 2012- 2013 drei weitere Teiche an einst vorhandenen Standorten wiederherzustellen. Der NABU realisiert seit 2007 ein eigenes Konzept, dass das Gebiet der Slamer- Kuthen ökologisch aufwertet. Die Slamer- Kuthen sollen ihr „altes Gesicht“ wiederbekommen, aber auch die „Trittbrettfunktion“ der Artenwanderung zwischen Spreeaue und Heide und Tagebaurekultivierungsgebieten verstärkt übernehmen.

 

Im Boot der Kuthen-Renaturierung sitzen der Boden- und Wasserverband, der SWAZ, die Stadt Spremberg, die Untere Wasserbehörde und der Revierförster. Mit einer solchen Besatzung kann der NABU erfolgreich als Steuermann fungieren. Unser Ziel ist es, die Slamer- Kuthen zum „Naturpark Spremberg“ zu entwickeln. Die Naturschutzstation, die Schau- und Lehranlage „Brutvogel- und Fledermausquartier im Alt-Wasserwerk Spremberg, der Wanderweg Natur- Erlebnis- Energie“ und der Kleine Wanderweg im Kuthen- Urwald gehören bereits zum realisierten Teil der NABU- Konzeption. Wandergruppen, Radwanderer und interessierte Bürger besuchen immer häufiger die Slamer- Kuthen. Besonders freuen wir uns über den Besuch der Kinder, die in das „Grüne Klassenzimmer“ kommen, um Natur zu erkunden und zu erleben.