Können Sie sich noch erinnern? Wenn Sie vor zehn, zwanzig Jahren mit dem Auto in den Urlaub unterwegs waren, mussten Sie beim Halten auf der Raststätte die Windschutzscheibe putzen, so viele Insekten klebten daran.
Das ist heute kaum noch der Fall. Ein drastisches Zeichen, wie deutlich die Anzahl der Insekten in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen ist. Dies belegt auch die Krefelder Studie, die nachweist, dass in den letzten 25 Jahren selbst in Schutzgebieten die Masse der Fluginsekten um 75 Prozent abgenommen hat. Und in der intensiv genutzten Agrarlandschaft sieht es noch düsterer aus. Insekten stehen am unteren Ende der Nahrungskette. Sie sind die Grundlage für das Überleben vieler Amphibien, Vögel und auch Säugetieren.
Der Freistaat Bayern hat es uns vor gemacht. Anfang des Jahres haben fast 1,8 Millionen das Volkbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen!“ unterstützt. Und zur großen Überraschung wurde der Gesetzesentwurf des Volksbegehrens von der bayrischen Regierung als Gesetz angenommen und damit eines der weitreichendsten Artenschutzgesetze Europas auf den Weg gebracht.
Die Initiatoren wollen mit der Volksinitiative erreichen,
– dass in Naturschutzgebieten und FFH-Gebieten keine Pestizide eingesetzt werden dürfen,
– dass landeseigene Flächen ökologisch bewirtschaftet werden,
– dass es größere Pufferzonen um Gewässer gibt,
– dass Agrarsubventionen nicht nach Fläche, sondern nach umweltgerechtem Handeln ausgegeben werden,
– dass Kommunen ihre Flächen pestizidfrei bewirtschaften,
– dass es weniger Lichtverschmutzung
– und weniger Flächenverbrauch gibt.
Dafür müssen sich die Rahmenbedingungen der Förderpolitik in Brandenburg ändern. Gegenwärtig konzentrieren sich die Förderprogramme auf die intensive Landwirtschaft und hohe Flächenanteile. Mit der Volksinitiative soll ein Umdenken der Landesregierung erreicht werden, hin zu ökologischerer Bewirtschaftung und mehr Artenvielfalt.
Die Forderungen können Sie auf beiliegendem Unterschriftsbogen nachlesen. Der rückseitig aufgeführte Entwurf für einen Gesetzestext soll die Politik zwingen, möglichst schnell konkrete Maßnahmen umzusetzen und uns nicht weiter mit Absichtserklärungen, Monitorings und Beiräten hinzuhalten.
Sie können den Unterschriftsbogen ausdrucken und unterschreiben und in Spremberg bei der Tourist-Information im Bürgerhaus abgeben oder direkt an folgende Adresse schicken:
Unterschriftenbogen Volksinitiative Artenvielfalt retten (Gesetzestext bitte unbedingt auf die Rückseite mitdrucken!)
Die Bögen liegen auch aus in Spremberg in der:
Informationen rund um die Volksinitiative finden sich auch auf der Webseite der Volksinitiative Artenvielvalt.