Die Uhr tickt – das Aktionsbündnis Klare Spree fordert intensivere Schritte gegen Verockerung und Wassermangel

Obwohl inzwischen viele Maßnahmen gegen die Verockerung umgesetzt wurden, reicht ein Blick in die braun gefärbte Spree in Spremberg, um zu erkennen, dass noch viel zu tun ist. Tausende Tonnen Ockerschlamm gelangen jedes Jahr in die Talsperre. Alle bisher geplanten Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus um den Zielwert nach Oberflächengewässerverordnung für Eisen von 1,8 mg/l zu erreichen. 

„Auch in Spremberg soll die Spree wieder sauber sein. Dazu sind Dichtwände in der Spreewitzer Rinne erforderlich. Erst mit Dichtwänden kann die Bekalkung der Spree, das Zusetzen von Flockungsmitteln und das Ausbaggern von Ockerschlamm aus der Talsperre entfallen.“, so Dieter Perko, Vorsitzender des Aktionsbündnis Klare Spree (ABKS). 

Die Landesregierung sollte endlich die Mittel freigeben, um die Schlammstapelbecken 1 und 3 zu beräumen, so eine weitere Forderung. Aber auch die Schutzbarriere für das Biosphärenreservat Spreewald ist immer noch nicht dicht. Die Kamske in Lübbenau, die Radduscher Kahnfahrt und viele Gräben bei Raddusch sind immer noch vom Ockerschlamm gefärbt. Touristen wundern sich, erwarten sie im Spreewald doch eine „heile“ Natur. Das Absetzbecken in Raddusch oder auch die Ertüchtigung der Behandlungsanlage am Eichower Fließ kommen nicht wie ursprünglich zugesagt in 2020, sondern sollen, für das ABKS unverständlich, aus finanziellen Gründen nach 2022 in das nächste Verwaltungsabkommen verschoben werden. Auch Maßnahmen einer Quellenbehandlung in den südlichen Zuflüssen des Oberspreewaldes werden vorerst nicht angegangen.

Das ABKS erwartet von der Landesregierung, dass sie die Koordinierung aller Maßnahmen übernimmt und eine gemeinsame Strategie mit LMBV, LEAG und allen beteiligten Behörden

umsetzt. 

Eine zusätzliche Belastung der Spree nach Schließung der noch aktiven Tagebaue wie Nochten und Welzow-Süd ist vorprogrammiert und darf nicht eintreten. Auch das wird aus Sicht des ABKS nur mit Dichtwänden zu erreichen sein.

Das ABKS fragt auch, wie das künftige Wassermanagement für die Lausitz aussehen soll.

Edelbert Jakubik vom ABKS: „Die Schaffung zusätzlicher Speicherkapazitäten im Cottbuser Ostsee und im Seenland ist zwingend notwendig. Auch die Wiederherstellung des ursprünglichen Speichervolumens der Talsperre Spremberg muss angegangen werden.“. Dies lehnt die Landesregierung momentan allerdings strickt ab.

Auch nach Schließung der noch aktiven Tagebaue ist ein Mindestabfluss in der Spree insbesondere für das Biosphärenreservat Spreewald und für Berlin zu sichern. Ob dazu eine Wasserüberleitung von der Elbe notwendig ist und übergangsweise Randriegelbrunnen als Notreserve bestehen bleiben müssen, ist ernsthaft zu prüfen.